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Oberschlesische Kolende

Den oberschlesischen Brauch der „Kolende“ hat die Landsmannschaft der Oberschlesier -Kreisgruppe Würzburg- im sehr gut besuchten Haus Oberschlesien in Würzburg-Steinbachtal gefeiert. „Kolende“ bezeichnet ursprünglich den Gang des Pfarrers und seiner Ministranten zu den Wohnhäusern, um sich den Sorgen der Menschen anzunehmen.

Kolende Bild: Günther Rinke

Kolende wird von den römischen Kalenden abgeleitet. Wie in der Heimat waren auch in der festlich hergerichteten  Heimatstube für den Priester ein weiß gedeckter Tisch mit Kreuz und zwei brennenden Kerzen, Weihrauch und Weihwasser und eine Ritsche (Fußbank oder fränk. Schemele) vorbereitet. In Vertretung des erkrankten Aussiedler- und Vertriebenen-seelsorger des Bistums Würzburg, Herr Pfarrer Adam Possmayer, sprach Diakon Thomas Braun die Neujahrsgebete nach dem alten Breslauer Rituale und begrüße die Besucher mit dem Gruß „Friede sei in diesem Haus“. Mit der geweihten Kreide schrieb er auf eine Tafel die Buchstaben – 20+C+M+B+19 –Christus mansionem benedicat- Christus segne dieses Haus. Anschließend erteilte er allen Besucher der Kolendeandacht den Neujahrssegen. Die alten oberschlesischen Kolendelieder erfreuten die Gäste und Mitglieder der Landsmannschaft.

Kolende Bild: Günther Rinke
Kolende Bild: Günther Rinke

Dieses heimatliche Brauchtum war und ist so sehr in Oberschlesien verankert, dass weder Diktaturen noch Fremdverwaltungen es ab-zuschaffen wagten. Auch heute, nunmehr 70 Jahre nach Ende des 2. Weltkrieges und nach Flucht und Vertreibung und Frieden in unserem Vaterland, pflegen die in der Heimat verbliebenen Oberschlesier die Kolende, so wie es auch die vertriebenen Landsleute in Würzburg seit Jahrzeiten weiterhin mit großer Anteilnahme und in dankbarer Erinnerung an die Zeiten in der Heimat annehmen. Erinnert wurde an den Januar 1945, dem Monat der Grausamkeit und der Angst sowie dem Beginn von Flucht und Verschleppung, Deportation und Vertreibung. Durch das Begleitprogramm führte der Vorsitzende der Kreisgruppe Günther Rinke.

Barbarafesttag und 65 Jahre Oberschlesier Würzburg

Höhepunkt der zahlreichen Aktivitäten der Landsmannschaft der Oberschlesier Kreisgruppe Würzburg ist die traditionelle Barbarafeier. Über Jahrhunderte prägte der Bergbau Oberschlesien und so wurde mit dem feierlichen Einzug der Trachtengruppe und den Bergleuten mit der Fahne Oberschlesiens die Feier eröffnet. Das lebendig halten der Kultur wie die Barbarafeier sowie das Tragen der oberschlesischen Trachten ist gelebte Heimattreue und wichtig um das Brauchtum lebendig zu halten.

Gottesdienst am Fest der heiligen Barbara Bild: Jochen Bohn
Gottesdienst am Fest der heiligen Barbara Bild: Jochen Bohn

In diesem Jahr war der Festtag der Hl. Barbara für die Landsmannschaft der Oberschlesier, Kreisgruppe Würzburg, ein ganz besonderer Anlass, diesen würdig zu begehen. Beim Pontifikalamt in St. Bruno im Steinbachtal mit Bischof em. Dr. Walter Mixa, geboren in Königshütte in Oberschlesien, ging der Bischof auf sein persönliches Schicksal der Vertreibung ein und zog die Verbindung mit dem Leben der Hl. Barbara. Eindrucksvoll umrahmt wurde der Jubiläumsgottesdienst von der Bergmannskapelle Knauf aus Iphofen mit dem Dirigenten Johannes Wandler.

Barbarafeier 2018 Bild: Karl-Heinz Bohn
Barbarafeier 2018 Bild: Karl-Heinz Bohn

Bei der anschließenden Festveranstaltung zum Barbaratag und 65 Jahre Kreisgruppe Würzburg im dortigen vollbesetzten Pfarrsaal begrüßte der Vorsitzende Günther Rinke, zahlreiche Ehrengäste, darunter der Oberbürgermeister Christian Schuchardt, Frau RD Graber i. V. des Herrn Regierungspräsidenten Dr. Paul Beinhofer, Frau Bezirksrätin Rosa Behon, Stadtrat Schott, die BdV Bezirksvorsitzende Albina Baumann und Vertreter der Landsmannschaften. Mit Grußworten wurde die Arbeit der Landsmannschaft gewürdigt. Die Festrede hielt der Bundesvorsitzende der Landsmannschaft der Oberschlesier, Klaus Plaszczek. Dabei lobte er die Arbeit der Kreisgruppe Würzburg in all den Jahren, das dazu geführt hat, dass diese heute die größte Kreisgruppe im ganzen Bundesgebiet ist. Wie wichtig die landsmannschaftliche Arbeit auch heute noch ist, wurde ausführlich dargelegt. So die Umsetzung des im deutsch-polnischen Vertrag von 1991 in sein Artikel 20 zugesichert „sich zur deutschen Sprache, Kultur und Tradition bekennen“, immer wieder einzufordern.
Schon Tradition hatte die anschließende Mitgliederehrung bei der viele Mitglieder für ihre langjährige Treue geehrt:

Barbarafeier 2018 Bild: Karl-Heinz Bohn
Barbarafeier 2018 Bild: Karl-Heinz Bohn

Barbarafeier 2018 Bild: Karl-Heinz Bohn
Barbarafeier 2018 Bild: Karl-Heinz Bohn

 

 

 

 

 

 

25 Jahre: Helga Plonka und Stefanie Witzel-Kandzia.
30 Jahre: Joachim und Maria Bialas, Brigitte Drenda, Roland Drobczyk, Rita Helios, Dr. Claudius Kleinert, Gerhard Knebel, Ludwig Mylnek, Maria Pendzialek, Ernst Pfeiffer, Johanna Pietryga, Elisabeth Pikos, Ursula Stroz, Eufemie Tudyka, Andreas und Dorothea Wiek, Maria Willer und Achim Wischott.
35 Jahre: Luzie Mrowietz und Helene Twardoch.
40 Jahre: Johannes Blaut, Fridolin Dudek, Hubert Franik, Theodosia Frassek, Karl Wuttke, Franz, Zbiegly.
50 Jahre: Gertrud Nogossek und Erich Sokoll
55 Jahre: Wilhelm Stach
60 Jahre: Siegfried Pietka

Barbarafeier 2018 Bild: Karl-Heinz Bohn
Barbarafeier 2018 Bild: Karl-Heinz Bohn

Mit der Silbernen Ehrennadel der Landsmannschaft der Oberschlesier wurden geehrt: Oberbürgermeister Christian Schuchardt, Landtagsabgeordneter a. D. Oliver Jörg*, Bezirksrat a. D. Dr. Peter Motsch* und der Vertriebenen- und Aussiedlerseelsorger der Diözese Würzburg, Adam Possmayer*.

 

 

Barbarafeier 2018 Bild: Karl-Heinz Bohn
Barbarafeier 2018 Bild: Karl-Heinz Bohn

Für die besonderen Verdienste wurden mit der Goldenen Ehrennadel Manfred Billy und Landtagspräsidentin a. D. Barbara Stamm* ausgezeichnet.
Da mehrere Geehrte* an der Veranstaltung aus terminlichen Gründen nicht persönlich teilnahmen, wird die Aushändigung und der Urkunde und die Ehrennadel zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt.

 

Günther Rinke
Vorsitzender der Kreisgruppe

 

Gedenken am Volkstrauertag

Heldenfriedhof Bild: Karin Bohn
Heldenfriedhof Bild: Karin Bohn

Bürgermeister Dr. Adolf Bauer bei der Kranzniederlegung am Heldenfriedhof.

Gedenkstätte 16. März 1945 Bild: Karin Bohn
Gedenkstätte 16. März 1945 Bild: Karin Bohn

Kranzniederlegung an der Gedenkstätte 16. März 1945 und

Kriegerdenkmal im Husarenwäldchen Bild: Karin Bohn
Kriegerdenkmal im Husarenwäldchen Bild: Karin Bohn

Ansprache und Kranzniederlegung durch Oberbürgermeister Christian Schuchardt am Kriegerdenkmal im Husarenwäldchen.

Neuwahlen – Günther Rinke macht weiter

Satzungsgemäß hat die Landsmannschaft der Oberschlesier -Kreisgruppe Würzburg- bei der Jahreshauptversammlung die Neuwahlen durchgeführt. Der bisherige Vorsitzende Günther Rinke wurde im Amt bestätigt. Seine gleichberechtigten Stellvertreter sind weiterhin Monika Bugschat, Joachim Bialas und Karl-Heinz Bohn. Die Kassenführung ist wie bisher in den Händen von Elisabeth Rinke. Als Beisitzer wurden Therese Kreuz, Gerhard Modrzik, Leo Daniel, Karin Bohn, Dominik Bugschat, Michael Fries, Roswitha Jakob und Luzie Mrowitz gewählt. Die Wahlleitung hatte Karin Bohn.

Der Vorsitzende wies auf die Notwendigkeit der Landsmannschaft auch in der heutigen Zeit hin, damit Flucht, Vertreibung und Aussiedlung nicht in Vergessenheit geraden. Das Kulturgut Oberschlesiens (Sitten, Brauchtum usw.) ist zu sammeln, zu erhalten und weiterzugeben. Die Landsmannschaft hat die Kenntnisse von Oberschlesien zu vertiefen und zu verbreiten. Trotz starkem Rückgang der Mitgliederzahlen hat die Kreisgruppe Würzburg noch fast 200 Mitglieder, und ist eine der größten Kreisgruppen im Bundesgebiet. Er rief die Versammlung auf, neue Mitglieder, die selbst noch in Oberschlesien geboren wurden und auch dort gelebt haben, zu werben. Ein Bekenntnis der jüngeren Generation zur Heimat Oberschlesiens, dem „Land unter dem Kreuz“ abzugeben, kann auch als passives Mitglied nachdrücklich erfolgen.

Die Kreisgruppe feiert am Samstag, den 01.12.2018 mit einem Barbara-Festgottesdienst und einer anschließenden Jubiläumsfeier in der Pfarrkirche und Pfarrsaal von St. Bruno in Würzburg-Steinbachtal das 65 jährige Bestehen. Hierzu sind alle Oberschlesier und Gäste schon jetzt herzlich eingeladen.

Wallfahrt Maria im Grünen Tal

Maria im Grünen Tal Bild: Günther Rinke
Maria im Grünen Tal Bild: Günther Rinke

Von Thüngersheim aus zu Fuß ging es durch die Weinberge nach Retzbach zur Wallfahrtskirche „Maria im Grünen Tal“.

Maria im Grünen Tal Bild: Günther Rinke
Maria im Grünen Tal Bild: Günther Rinke

Diözesan-Aussiedler- und Vertriebenenseelsorger Adam Possmayer begrüßte die Wallfahrer.

Maria im Grünen Tal Bild: Günther Rinke
Maria im Grünen Tal Bild: Günther Rinke

Hauptzelebrant zur Wallfahrtsmesse war Erzbischof em. Dr. Robert Zollitsch. Den Abschluss des Tages bildet eine Lichterprozession.

65. Wallfahrt der Oberschlesier

St. Anna Wallfahrt nach Altötting

Festgottesdienst zur traditionellen Wallfahrt der heimatverbundenen Oberschlesier aus Bayern und Umgebung am Sonntag mit den schönen Trachten der alten Heimat. Mit Liedern aus der oberschlesischen Heimat wurde der Mutter Anna gedankt. Um den Festtag der Hl. Großmutter Jesu bot sich in der Stiftspfarrkirche ein farbenprächtiges Bild der oberschlesischen Trachten der Frauen, Männer, Jugendliche, Kinder und den Bergmännern mit ihren Fahnenabordnungen. Mit den Abschlußworten durch Landesvorsitzenden Damian Schwider und dem Schlußsegen durch Stadtpfarrer Prälat Günther Mandl endete die 65. Wallfahrt der Oberschlesier.

Ökumenische Andacht

Nach der ökumenischen Andacht in der Marienkapelle mit Aussiedler- und Vertriebenenseelsorger Pfarrer Adam Possmayer, Pfarrer Georg Felme (Evangelischen Kirche Siebenbürgen), Pfarrer Ghelasie Pacurar (Rumänisch-Orthodoxen Gemeinde Heiliger Andreas Würzburg), Subdiakon Johann Ün (Syrisch-Orthodoxen Glaubensgemeinschaft Würzburg) und Priester Gebremariam Mulualem (Äthiopisch-Orthodoxen Gemeinde Sankt Marqos) ging der Wallfahrtstag der Aussiedler und Vertriebenen zu Ende.

Begegnung am Wallfahrtstag

Nach dem Gottesdienst im Neumünster traf man sich auf dem Kiliansplatz und kam ins Gespräch mit Weihbischof Boom und Bischof Dr. Franz Jung.

Begegnung am Wallfahrtstag Bild: Karin Bohn
Bild: Karin Bohn

Begegnung am Wallfahrtstag Bild: Karin Bohn
Bild: Karin Bohn

Begegnung am Wallfahrtstag Bild: Karin Bohn
Bild: Karin Bohn